Im Rahmen ihrer bisherigen Erfahrungen haben sechs Schülerinnen des GPF1 und GPF 2 festgestellt, dass in der Pflege-Praxis häufig kein umfassender Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Settings (z.B. Pflegeheim, ambulanter Pflege, Krankenhaus) stattfindet. Häufig fehlen im Umgang mit Pflegebedürftigen wichtige Informationen wie Gewohnheiten oder Vorlieben sowie Eckpunkte aus der Biografie. Dadurch gestaltet sich die ganzheitliche Pflege für das Pflegepersonal häufig schwierig und die Pflegebedürftigen erfahren nicht immer eine individuelle optimale Versorgung.
Da kam ein Aufruf zu einem Projekt Digitalisierung zur richtigen Zeit!
Auf Initiative der Regionalagentur Siegen-Wittgenstein/Olpe sowie dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen wurde ein Pflegekreis ins Leben gerufen, der u. a. an einer Verbesserung der Fachkräftesituation in der hiesigen Arbeitsmarktregion mitwirken soll. Der Pflegekreis besteht abgesehen von den Initiatoren aus Vertretern der Arbeitsagentur Siegen und der Gewerkschaft Verdi, als auch aus Pflegeeinrichtungen und Pflegefachschulen aus der Region. Auch die Pflegefachschule der DAA hat sich diesem Arbeitskreis angeschlossen, der zudem noch an Ideen zur Gewinnung von Nachwuchskräften und einer besseren Darstellung des Pflegeberufes arbeitet.
In gemeinsamer Erarbeitung entstand die Entwicklung eines Projektes mit dem Motto „Pflege kann digital“, auch im Hinblick auf eine stetige Weiterentwicklung der Digitalisierung, die auch im Bereich der Pflege stattfindet und gut zum Einsatz kommen kann. Insgesamt haben drei mitwirkende Pflegefachschulen vier Gruppen von interessierten SchülerInnen zusammengestellt, die unabhängig voneinander ein Projekt zur Thematik entwerfen konnten.
Über mehrere Monate hinweg haben sie in Eigenleistung ein Konzept entwickelt, das sowohl praxisorientiert als auch realisierbar ist. Das Ergebnis ist die Planung einer App (InsideApp), in der alle relevanten Informationen, die die beteiligten Berufsgruppen benötigen, eingetragen und bei Bedarf aufgerufen werden können. Die Nutzung solch einer App könnte die Arbeit der an der Versorgung Beteiligten erheblich verbessern und ein effizientes Arbeiten fördern, was wiederum auch der Lebensqualität der Pflegebedürftigen entgegenkommt.
Trotz der zusätzlichen Arbeit neben ihrer Ausbildung und der Herausforderung können sie stolz auf ihre Leistung sein, die mit der feierlichen Übergabe eines Zertifikats und eines Gutscheins durch die Landräte der beiden Kreise belohnt wurde.